Ein Computervirus stoppte am Freitag zeitweise die Produktion beim Chipfertiger TSMC. Wie stark und auf welche Kunden sich der Ausfall auswirkt, ist unklar.
Am vergangenen Freitag, dem 3. August, standen beim Chip-Auftragsfertiger TSMC zeitweise in mehreren Fabriken die Bänder still, wie der Branchendienst Bloomberg berichtet. Demnach hat ein Computervirus einige Fertigungsstrecken lahmgelegt, wodurch es zu Produktionsausfällen kam. Laut TSMC hätten einige Werke die Produktion schon nach kurzer Zeit wieder aufnehmen können, andere würden frühestens am Sonntag wieder in Betrieb gehen. Die Firma versprach, am Montag weitere Informationen zu liefern.
Wie stark sich der Ausfall auswirken wird, ist derzeit unklar. Zu TSMCs Kunden zählen unter anderem Qualcomm, Apple und Nvidia. Selbst eine kurze Unterbrechung könne zu kurzfristigen Lieferengpässen bei Bauteilen führen.
Cyberangriffe als wachsendes Problem
Auch die Frage, wer hinter dem Angriff steckt, bleibt vorerst unbeantwortet. Allerdings stellte TSMC klar, dass das Virus nicht von einem Hacker eingeschleust worden sei. Das lässt wiederum viel Platz für Spekulationen bis hin zu Sabotage durch eigene Mitarbeiter, wie jüngst angeblich bei Tesla.
Cyberangriffe wie dieser stellen ein wachsendes Problem für die Wirtschaft, aber auch für Privatpersonen dar. Manchmal handelt es sich wie bei den Stuxnet- oder Industroyer-Angriffen um Sabotage, mal wie bei Wannacry und NotPetya um Erpressung. Auch für TSMC ist dies nicht der erste solche Angriff, allerdings der erste, der die Produktionslinien betraf, wie Finanzchefin Lora Ho gegenüber Bloomberg sagte. (bkr)
Quelle: Heise.de